Bleifreie Alternative

Kupferlegierungen im Trinkwasser

Die neue EU-Trinkwasser-Richtlinie 2020/2184 stellt hohe Anforderungen an Werkstoffe in Kontakt mit Trinkwasser und beinhaltet verschärfte Grenzwerte, beispielsweise für Blei. Zudem erhöht die neue ECHA-Positivliste den

Handlungsdruck, da zahlreiche Kupferlegierungen in Trinkwasserinstallationen künftig nicht mehr eingesetzt

werden dürfen. Doch es gibt bereits gute Alternativen.

Die Gesetzgebung zielt darauf ab, den Kontakt gesundheitsschädlicher Stoffe wie Blei, Arsen und Antimon mit Trinkwasser zu vermeiden. Kupferwerkstoffe mit Blei dürfen daher für Trinkwasserinstallationen in Deutschland ab spätestens 12.01.2028 nicht mehr in Verkehr gebracht und schon gar nicht montiert werden. Am 31.12.2026 tritt die aktuelle ECHA-Positivliste in Kraft und definiert klar, welche Materialien künftig noch eingesetzt werden dürfen, um den verschärften Grenzwert für Blei im Trinkwasser einhalten zu können. Handel und Handwerk müssen in Hinblick auf die Zeitschiene jetzt umstellen, um die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen und nicht auf Altbeständen sitzen zu bleiben.

 

Gute Erfahrungen mit Siliziumbronze

Neben dem gesundheitlichen Aspekt sind die physikalischen Eigenschaften wie die Werkstoffbeständigkeit von zentraler Bedeutung. Kupferwerkstoffe, wie die verbreiteten Kupfer-Zink-Legierungen, gelten als besonders langlebig. Dabei stehen besonders Entzinkungs- und Spannungsrisskorrsionen im Fokus. Siliziumhaltige Kupferzink-Legierungen mit mehr als 2 % Silizium sind hingegen so gut wie immun gegen Spannungsrisskorrosion. Auch bei der Entzinkung gibt es inzwischen sehr gute Langzeiterfahrungen mit Fittings aus Siliziumbronze. Diese Alternative erfüllt sowohl die gesundheitlichen Anforderungen als auch die Anforderung an beständige und langlebige Produkte.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2022

Trinkwasserinstallationen aus verzinktem Stahl

Wann bedarf es einer Kompletterneuerung im Bestand?

Das Gebäude Das Mehrfamilienhaus in Nordrhein-Westfalen steht seit mehr als 50 Jahren. Genauso alt ist die Trinkwasserinstallation. Eingesetzt wurden seinerzeit verzinkte Gewinderohre. Diese galten...

mehr
Ausgabe 09/2014

Bleifreies Trinkwasser

Blei im Trinkwasser ist gesundheitsschädlich. Daher hat das Umweltbundesamt für das Schwermetall den Grenzwert auf 0,010 mg/l festgelegt. Für die Einhaltung dieses Wertes ist der Verarbeiter...

mehr

Bleifrei in die Zukunft der Haustechnik

Komplett bleifreie Installationen auch dank PPSU-Fittings

Gesundheitsschädliches Blei im Trinkwasser Vor allem Blei im Trinkwasser kann die menschliche Gesundheit und die Umwelt nachhaltig schädigen. Mögliche Quellen sind Bleirohre, aber auch...

mehr
Ausgabe 01/2014

Zukunftssichere Messingwerkstoffe

Bewährte Legierungen UBA-Liste

Die Diskussion über die maximal zulässige Bleikonzentration im Trinkwasser wird bereits seit Jahrzehnten geführt. Wie bei praktisch allen bedenklichen Sub­stanzen, denen der Mensch ausgesetzt ist,...

mehr

50. Jubiläum der Trinkwasserverordnung: Hygiene und Versorgungssicherheit im Fokus

Das Trinkwasser in Deutschland zählt zu den besten weltweit. Das liegt vor allem daran, dass Grenzwerte für chemische und mikrobiologische Parameter festgelegt wurden. Das Regularium dahinter hat...

mehr