Frieren ist auch keine Lösung

Die Debatte um die Heizsysteme

Heizen ist teurer denn je. Dazu kommt, dass demnächst viele Heizkessel in Deutschland erneuert werden müssen. Grund genug also, sich über ein passendes System für das eigene Haus Gedanken zu machen. Problematisch wird das aber, wenn in den Medien gegen die einzelnen Systeme zu unrecht Anschuldigungen erhoben werden. An dieser Stelle ist die professionelle Beratung durch den SHK-ler gefragt.

„Pellets sind für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich und tragen maßgeblich zur Feinstaubbelastung bei“, „Wärmepumpen lassen sich ausschließlich im Neubau integrieren“, „Photovoltaik ist überholt“, „Öl- und Gasheizungen werden verboten“, „Kamine sind ineffizient“ das sind nur einige der Aussagen, die zur Zeit bei den Kunden ankommen. Die Medien verunsichern die Verbraucher und die Installateure kommen in Erklärungsnot, angesichts der immer neuen Vorwürfe gegen die einzelnen Heizsysteme. Dabei wird von Seiten der Verbraucher immer wieder die gleiche Frage an die Branche herangetragen. Welches Heizsystem ist denn nun das richtige? Fakt ist, eine Pauschallösung gibt es nicht. Jedes Gebäude muss individuell betrachtet werden, damit ein geeignetes Heizsystem gefunden werden kann. Dabei ist es aber unsinnig, von vornherein Systeme zu verteufeln oder aufgrund der Meinung diverser Massenmedien kategorisch auszuschließen. Um den Kundenbedenken adäquat entgegenzuwirken, haben wir mit führenden Herstellern der verschiedenen Heizsysteme über die Vorwürfe gesprochen. 

  Pelletheizung

Stefan Gubi, CEO Windhager Gruppe

Quelle: Windhager
Stefan Gubi, CEO Windhager Gruppe
Quelle: Windhager

Die Produktion der Pellets trägt maßgeblich zur Abholzung des Regenwaldes bei.

Stefan Gubi: „Die Faktenlage ist klar und widerlegt diese Aussage deutlich. Aktuell werden in Deutschland fast 90 % der Pellets aus Abfällen produziert, die in der Sägeindustrie entstehen. Die Nutzung der Holzabfälle optimiert die Wertschöpfungskette und deckt den entstehenden Bedarf im Haushaltsbereich fast vollständig aus eigener Waldwirtschaft. Dank der nachhaltigen Forstwirtschaft wächst der Baumbestand in Deutschland seit vielen Jahren an. Selbst wenn der Bereich ausgebaut wird, haben wir immer noch ausreichend Rohmaterial.“

Pelletheizungen erhöhen die Feinstaubbelastung in Städten um ein Vielfaches.

Stefan Gubi: „Das Thema Feinstaub wird leider immer wieder bemüht, ohne darauf hinzuweisen, dass ein moderner Biomassekessel kaum erwähnenswerte Emissionswerte hat. In Deutschland sind lediglich 0,3 % der gesamten Feinstaubbelastung auf Pelletheizungen zurückzuführen, die dank modernster Verbrennungs- und Filtertechnik kaum messbar CO2 ausstoßen. Wir sehen unsere Verpflichtung darin, unseren Kunden und Kundinnen hochinnovative Produkte für jedes Zuhause zu liefern. Durch stetige Weiterentwicklung wird das Heizen immer sauberer, effizienter und kostengünstiger.“

Aufgrund der Umweltschädlichkeit sollen Pelletheizungen verboten werden.

Stefan Gubi: „Der Auftrag der Politik lautet: Ausstieg aus Öl und Gas so schnell wie möglich. Wir Kesselhersteller nehmen diesen Auftrag ernst. Es braucht einen Mix aus Wärmepumpe und Biomasse, damit die Umstellung schnell gelingt. Dann müssen auch der notwendige Strom sowie die Biomasse zur Verfügung stehen. Von großem Vorteil ist es, wenn diese Aufgabe auf mehreren Schultern lastet. Um das Klimaziel bis 2045 zu erreichen, werden alle möglichen nachhaltigen Wärmeerzeuger gebraucht – ohne Biomasse ist die Wärmewende in dieser Form nicht möglich.“

Beate Schmidt-Menig Geschäftsführung bei Ökofen Heiztechnik
Quelle: Ökofen

Beate Schmidt-Menig Geschäftsführung bei Ökofen Heiztechnik
Quelle: Ökofen

Die Produktion der Pellets trägt maßgeblich zur Abholzung des Regenwaldes bei.

Beate Schmidt-Menig: „Für Holzpellets wird kein Baum gefällt. Pellets werden in Deutschland überwiegend aus Säge-
mehl und Hobelspänen hergestellt, die als Nebenprodukte der Sägewerksindustrie anfallen. Beim Holzeinschnitt fallen 60 % Schnittholz und 40 % pelletierfähige Sägenebenprodukte an. Hochwertiges Sägeholz wird nicht zu Pellets verarbeitet, allein schon, da das viel zu teuer wäre.“

Pelletheizungen erhöhen die Feinstaubbelastung in Städten um ein Vielfaches.

Beate Schmidt-Menig: „Mit einem Anteil von nur 0,7 % (PM 2,5) nehmen Pelletheizungen keinen Einfluss auf die Feinstaubemissionen in Deutschland. Moderne, automatisch betriebene Holzfeuerungen haben mit herkömmlichen, händisch befeuerten Kamin- und Kachelöfen, sogenannten Einzelraumfeuerungen, überhaupt nichts gemeinsam. Pelletkessel und -kaminöfen zeichnen sich durch hohen Komfort und eine saubere Verbrennung aus, da sie automatisch funktionieren, einen normierten Brennstoff verwenden und vor der Inbetriebnahme vom Fachmann optimal eingestellt werden. Daher gehören sie auch zu den saubersten Holzfeuerungsanlagen.“

Aufgrund der Umweltschädlichkeit sollen Pelletheizungen verboten werden.

Beate Schmidt-Menig: „Pelletheizungen sind die Lösung, nicht das Problem. Nirgendwo steht, dass Pelletheizungen verboten werden. Das wäre mit Blick auf ihre Relevanz für den Klimaschutz und das CO2 Einsparpotenzial absolut absurd. Neben den nationalen Energie- und Klimaplänen ist jeder Einzelne dazu aufgefordert, einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Die meiste Energie im Privatbereich wird in Form von Wärme benötigt. Im Privatbereich erzielt der Wechsel von fossiler Energie auf eine klimaschonende Pelletheizung daher den größten Effekt für unsere Umwelt – ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Jede unserer Pelletheizungen spart 8,5 t CO2 pro Jahr ein, so viel wie die Emissionen von drei Diesel-Autos mit 15.000 Jahreskilometern. Wir sind überzeugt, dass der Umstieg auf eine Pelletsheizungen DIE Klimaschutzmaßnahme Nr. 1 ist!“

Wärmepumpe

Mattias Elsasser, Leiter Produktmanagement/Training Heating, Daikin Airconditioning
Quelle: Daikin Airconditioning
Mattias Elsasser, Leiter Produktmanagement/Training Heating, Daikin Airconditioning
Quelle: Daikin Airconditioning

Die Wärmepumpe kann im Bestandsgebäude nicht eingesetzt werden.

Mattias Elsasser: „Tatsächlich ist die Nutzung von Wärmepumpen mittlerweile in nahezu allen Gebäudetypen möglich und sinnvoll – vom Einfamilienhaus bis zu Gewerbegebäuden, sogar im unsanierten Altbau. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat mit seinen Felduntersuchungen von Wärmepumpenanlagen im Laufe der letzten 20 Jahre gezeigt, dass es möglich (und notwendig) ist, Wärmepumpen ökologisch und ökonomisch erfolgreich in Bestandswohngebäuden einzusetzen. Die Ergebnisse der Feldtests zeigen deutlich, dass Wärmepumpen in der Lage sind, auch in nicht sanierten oder nur geringfügig sanierten Bestandsgebäuden die notwendige Wärme zu liefern – wobei sie effizient genug sind, um klare ökologische Vorteile gegenüber fossil betriebenen Heizkesseln zu erzielen. Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe ist zudem technisch oft einfacher möglich als landläufig angenommen. Im Wohngebäudebereich ist die Umstellung meist sogar ohne Heizkörpertausch oder durch den Tausch lediglich einzelner Heizkörper möglich.“

Aufgrund des hohen Stromverbrauchs sind Wärmepumpen nicht effizient.

Mattias Elsasser: „Die Energieeffizienz von Wärmepumpen ist wissenschaftlich untersucht. Berechnungen von Prof. Dipl.-Ing. Werner Schenk (Hochschule München) zeigen, dass Wärmepumpen eine der effizientesten Arten des Heizens sind, auch bei niedrigen Außentemperaturen. Aus 10 kWh regenerativem Strom kann eine Wärmepumpe 45 kWh Wärmeenergie erzeugen. Eine Brennstoffzelle hingegen produziert unter denselben Bedingungen nur 8,8 kWh Energie und auch die Gasbrennwerttechnologie erbringt lediglich 7 kWh Wärmeenergie.

Das gilt auch in Bestandsgebäuden: Beim Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden wird häufig eine niedrige Jahresarbeitszahl (JAZ) angenommen – also eine schlechte Energieeffizienz. Eine Untersuchung des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE konnte dies jedoch widerlegen. Luftwärmepumpen in Bestandsgebäuden erreichen eine durchschnittliche JAZ von 3,1. Erdwärmepumpen weisen sogar einen Mittelwert von 4,1 auf. Dies bedeutet, dass aus 1 kWh elektrischer Energie, 3,1 bzw. 4,1 kWh Wärmeenergie gewonnen wird. Nach aktuellen Berechnungen von Verivox können somit durch den Einsatz einer effizienten Wärmepumpe mit einer JAZ von 4,0 – im Vergleich zu einer Gasheizung – rund 39 % der Kosten eingespart werden. Sogar weniger effiziente Wärmepumpen mit einer JAZ von 2,7 verursachen rund 11 % weniger Kosten als Gasheizungen. Diese Studien belegen, dass Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden effizient arbeiten und ökonomische Vorteile erzielen.“

Photovoltaik

Reinhard Hofstätter, Produktmanager my-PV

Quelle: my-PV
Reinhard Hofstätter, Produktmanager my-PV
Quelle: my-PV

Damit eine PV-Anlage lukrativ ist, muss sie in südlichen Regionen aufgebaut werden.

Reinhard Hofstätter: „In Europa kann man grob annehmen, dass eine PV-Anlage pro installiertem kWp ca. 1.000 kWh Jahresertrag liefert. Das ist eine sehr gute Energieausbeute, wenn man bedenkt, dass dazu mittlerweile nur mehr eine Fläche von 5 m² auf dem Dach notwendig ist. Der immer besser werdende Modulwirkungsgrad hat dies ermöglicht. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren wurde noch mit der doppelten Fläche geplant.“

PV-Anlagen sind reine Liebhaberei ohne erkennbaren Nutzen.

Reinhard Hofstätter: „Ausgehend von der letzten Frage ist klar, dass eine durchschnittliche PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus mit 10 kWp Leistung im Jahr 10.000 kWh Ertrag mit sich bringt. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh für die elektrischen Geräte bedeutet das in der Jahresbilanz sogar noch Überschüsse von 150 %, die dann auch noch für weitere Anwendungen, wie zum Beispiel zur solarelektrischen Warmwasserbereitung, zur Verfügung stehen.“

Für eine effiziente PV-Anlage sind die meisten Hausdächer schlichtweg zu klein.

Reinhard Hofstätter: „Das ist schlichtweg falsch. Bei einem Flächenbedarf von nur noch 5 m² pro kWp kann mittlerweile so gut wie jedes Hausdach zum PV-Kraftwerk umfunktioniert werden. 10 kWp und mehr sind auf Einfamilienhäusern gar kein Problem. Zudem erfüllen unsere Dächer dadurch auch einen Doppelnutzen. Neben dem Witterungsschutz ist es nun auch der Grundpfeiler unserer Unabhängigkeit bzw. Autarkie. ­Dieser Doppelnutzen wird in naher Zukunft so selbstverständlich werden, wie wir uns heute den Sicherheitsgurt im Auto anlegen. Eine reine Selbstverständlichkeit also.“

Öl- und Gasheizungen

Jörg Bonkowski Pressesprecher von Buderus


Quelle: Buderus
Jörg Bonkowski Pressesprecher von Buderus

Quelle: Buderus

Öl- und Gasheizungen sind nicht zukunftsfähig und werden verboten.

Jörg Bonkowski: „Buderus verfolgt eine Multitechnologie-Strategie, bei der neben Wärmepumpen auch hybride Heizsysteme eine wichtige Rolle spielen, denn sie vereinen eine Reihe von Vorteilen. Hybride Heizsysteme sind mit Blick auf die Preise fossiler Energieträger von deutlich zunehmendem Interesse für die Kunden. Sie erlauben es, den Anteil verfügbarer regenerativer Energieträger abhängig vom Sanierungsfortschritt der Gebäudehülle oder regulatorischer Vorgaben auf nahezu 100 % zu steigern. Wir bieten solche Systeme innerhalb der gesetzlichen Regelungen sowie technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin an.“

Kay Gafert Business Development Manager Erneuerbare Energien bei Brötje
 
Quelle: Brötje

Kay Gafert Business Development Manager Erneuerbare Energien bei Brötje
 
Quelle: Brötje

Öl- und Gasheizungen sind nicht zukunftsfähig.

Kay Gafert: „Das alles hängt zunächst einmal vom Gebäudetyp ab. Schaue ich mir einen Neubau an, für den ich ein Heizsystem plane, wären Öl und Gas allein nicht meine bevorzugte Wahl. Schaue ich mir aber ein Bestandsgebäude an, das verschiedene Parameter erfüllen muss, sieht das wieder anders aus. Das kann beispielsweise am Wärmeübertragungssystem liegen, das eine sehr hohe Vorlauftemperatur benötigt. Die Frage muss sein: „Welche Technik passt zu den Anforderungen?“. Schaue ich ein Mehrfamilienhaus an, in dem ich Stoßzeiten mit hohem Warmwasserbedarf habe, ist eine Wärmepumpe mit großem Speicher möglicherweise nicht die optimale Wahl. Da kann ein Gas- oder Ölkessel die deutlich bessere alternative sein, um Spitzenlasten abzudecken.
Aktuell wirkt es fast so, als müsse ich in meinem Altbau die Gas- oder Ölheizung morgen rausreißen und gegen ein anderes System ersetzen. Das ist natürlich nicht so. Insbesondere im Bestand empfehle ich persönlich, wenn der Kessel noch voll funktionsfähig ist, meine Öl- oder Gasheizung für die Grundlastabdeckung erst einmal bestehen zu lassen. Für die Abdeckung der Spitzenlast kann ich dann gut auf ein weiteres System setzen, ohne direkt alles auszutauschen. Ich muss keine Abwehrhaltung gegen die fossilen Brennstoffe entwickeln. Die Menschen neigen schnell dazu, ihre alte Heizung umgehend entfernen zu wollen. Immer mit dem Ansatz, das Heizen billiger werden zu lassen und das am besten vorgestern. Dabei ist das unter Umständen für mein Gebäude der falsche Ansatz. Wenn die Heizung doch funktioniert und es keinen Grund gibt, sie zu erneuern, investiere ich besser zunächst in Maßnahmen, um meinen Heizbedarf zu senken. Wenn ich das Gebäude optimiere, wirkt sich das positiv auf meine Energieeinsparungspotentiale aus. Auch im Hinblick auf die irgendwann aufkommende Frage nach einer neuen Heizung. Aber auch das muss nicht auf einmal passieren.“

Die Öl- und Gaspreise werden nicht wieder auf ein Niveau kommen, das sich der Mittelstand leisten kann.

Kay Gafert: „Die Preise bei Öl und Gas hängen immer davon ab, wie der Energieträger zurzeit gehandelt wird. Durch Panikmache und Prophezeiungen, dass das Gas nicht reicht, um über den Winter zu kommen, wurden die Preise künstlich in die Höhe getrieben. Derzeit liest man schon, dass die Flüssiggastanker keine Abnehmer haben, weil sie darauf warten, dass der Preis weiter nach oben geht. Glücklicherweise funktioniert der Gasmarkt genau wie jeder andere Markt. Der Preis wird gebildet durch Angebot und Nachfrage. Darum wird genau dieses Verhalten dazu führen, dass die Preise wieder fallen. Ob man dabei auf Vorkrisenzeiten-Preise kommt, wird sich zeigen. Da sollten wir uns aber auch fragen, ob wir das überhaupt wollen. Umweltpolitisch wäre das eine Katastrophe. Natürlich möchte der Endverbraucher einen gewissen niedrigen Preis. Trotzdem sollte man sich überlegen, ob es Sinn macht, Energie wieder so zu vergünstigen, dass keiner über die dafür notwendigen Ressourcen nachdenkt. Die Lösung wird irgendwo dazwischen liegen.“

Wie sieht die Heizwelt in Deutschland zurzeit aus?

In Deutschland sind rund ein Viertel der Heizungsanlagen 25 Jahre oder älter. Laut der  Energieeinsparverordnung EnEV müssen Heizkessel in der Regel nach 30 Jahren erneuert werden. Verpasst der Hauseigentümer diese Frist, drohen nach dem neuen Gebäudeenergiegesetzt (GEG) hohe Bußgelder. Bedenkt man, dass über die Hälfte der Zentralheizungen in Deutschland Öl- oder Erdgasheizungen sind, wird schnell ersichtlich, wie viele Haushalte sich demnächst mit der Frage nach dem passenden Heizsystem auseinandersetzen müssen. Eine Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft aus dem Jahr 2019 veranschaulicht diese Zahlen noch einmal. Damit zeigt sich nicht nur die Aktualität des Themas, sondern auch, warum gerade jetzt eine sachliche und faktenbasierte Berichterstattung zu den einzelnen Systemen so wichtig ist.

Das Alter der Heizungsanlagen in deutschen Wohnungen. Aus der Studie „Wie heizt Deutschland?“ (2019)
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Das Alter der Heizungsanlagen in deutschen Wohnungen. Aus der Studie „Wie heizt Deutschland?“ (2019)
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
Der Anteil der Heizungssysteme in Wohngeböuden und Wohnungen. Aus der Studie „Wie heizt Deutschland?“ (2019)
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
Der Anteil der Heizungssysteme in Wohngeböuden und Wohnungen. Aus der Studie „Wie heizt Deutschland?“ (2019)
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Fazit

Am Ende des Tages fragt der Kunde immer das gleiche: „Welches Heizsystem ist das richtige?“. Dabei ist die Antwort ebenso komplex wie einfach. Es gibt nicht das richtige Heizsystem, nur die passende Anlage für ein bestimmtes Gebäude. Dabei muss die individuelle Betrachtung durch einen Fachmann im Mittelpunkt stehen und hauptausschlaggebend für die Kaufentscheidung des Kunden sein. Das Ziel ist immer das gleiche. Das Gebäude möglichst ressourcenschonend zu heizen und das Trinkwasser gleichermaßen effizient zu erwärmen. Welches System dafür geeignet ist, sollte ausschließlich von den Gebäudegegebenheiten und den Berechnungsdaten abhängen, nicht davon, welches System aktuell Medienfavorit ist. Falsche Informationen und regelrechte Panikmache durch fachfremde Medien helfen an dieser Stelle niemandem. Doch da eben diese Informationen häufig das Einzige sind, was die Endverbraucher erreicht, ist es umso wichtiger für den Installateur mit guten Argumenten und Fachwissen für Aufklärung zu sorgen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Ängste der Kunden ernst zu nehmen. Wenngleich es beispielsweise jedem Installateur bewusst ist, dass Pellets ein Abfallprodukt sind, so muss das noch lange nicht in den Köpfen der Kunden gleichermaßen selbstverständlich sein. Im Gegenteil. Negativberichterstattung von augenscheinlich unabhängigen Medien wird von vielen Endverbrauchern häufig als glaubwürdiger eingestuft als die Meinung des Fachmanns, der ja „nur verkaufen“ möchte. An dieser Stelle kann der Installateur nur mit guten Argumenten und Verständnis für die Ängste des Kunden reagieren. Das mag bei vollen Auftragsbüchern das eine oder andere Mal sehr mühsam sein, doch eine so tiefgehende Beratung auf Augenhöhe hilft nicht nur gegen Falschmeldungen, sondern verbessert auch nachhaltig die Kundenbeziehung. Fakt ist, dass keines der Heizsysteme seine Existenzberechtigung verwirkt hat. Jedes hat seinen Aufgabenbereich und ist für einen bestimmten Gebäude- und Kundentyp das richtige. Und wo welches System einzusetzen ist, entscheiden Gegebenheiten, keine Vermutungen und Halbwahrheiten.

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