SHK-Betrieb mit Signalwirkung

SHK-Profi Redaktion zu Besuch bei der Henrich Schröder GmbH

Dass das SHK-Handwerk zu den systemrelevanten Berufen gehört, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Wie innovativ SHK-Profis in der Praxis tatsächlich arbeiten, zeigt sich an vielen realen Beispielen. Zu den herausragenden Leuchttürmen gehört die Henrich Schröder GmbH aus Gütersloh, die für den Unternehmenserfolg nicht nur über wohlstrukturierte Betriebsabläufe verfügt, sondern auch Youtube für sich zu nutzen weiß und vor eigenen Produktentwicklungen nicht zurückschreckt. Die SHK Profi-Redaktion war vor Ort.

Geschäftsführer Thorsten Schröder ließ die SHK Profi-Redaktion einen Blick hinter die Kulissen seines Gütersloher SHK-Betriebes werfen.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Geschäftsführer Thorsten Schröder ließ die SHK Profi-Redaktion einen Blick hinter die Kulissen seines Gütersloher SHK-Betriebes werfen.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Die Henrich Schröder GmbH wurde 1976 gegründet und ist seither auf 70 Mitarbeiter, davon über 20 Azubis, angewachsen. Vor 15 Jahren übernahm Thorsten Schröder in der zweiten Generation die Geschäftsführung des Unternehmens zusammen mit seinem Bruder Cord, der als Betriebsleiter und stellvertretender Geschäftsführer agiert. Später machte Stefan Klaus als zweiter Geschäftsführer den Kopf der Heinrich Schröder GmbH komplett. Das Leistungsportfolio des Gütersloher Unternehmens umfasst das eines klassischen SHK-Betriebes, wobei der Einbau von Wärmepumpen den Löwenanteil des Geschäftes ausmacht. Mittlerweile werden diese sogar im Sanierungsbereich häufiger eingesetzt als noch bis vor ein paar Jahren, als der klassische Neubau dominierte.

  Für den Einsatz des „Copar“ spricht neben der spürbaren Effizienzsteigerung der Wärmepumpenanlage auch die leichte Installierbarkeit. Das Gerät lässt sich teilen und in zwei Hälfte transportieren.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Für den Einsatz des „Copar“ spricht neben der spürbaren Effizienzsteigerung der Wärmepumpenanlage auch die leichte Installierbarkeit. Das Gerät lässt sich teilen und in zwei Hälfte transportieren.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Kälteschein für alle

Das kommt nicht von ungefähr. Die Mitarbeiter der Henrich Schröder GmbH wissen bei jedem Projekt genau, was sie tun. Sie sind bestens geschult und können aus ihrem reichen Wissensschatz schöpfen – darauf legt Thorsten Schröder Wert: „Unser Credo lautet: Wir benötigen in der Regel keinen Werkskundendienst, um eine Wärmepumpe zu reparieren“.

Wer bei der Firma Schröder an Wärmepumpen arbeitet, verfügt grundsätzlich über einen Kälteschein. Dieser wird zwar längst nicht für jede Tätigkeit benötigt, doch dem SHK-Unternehmen ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter den Kältekreis an sich verstehen. „Für das richtige Verständnis muss das Wissen eines Kälteanlagenbauers mit dem eines Heizungsbauers kombiniert werden“, ist sich Thorsten Schröder sicher. Er findet, dass auch in der aktuellen Ausbildung zum SHK-Anlagenmechaniker das Thema Wärmepumpen noch zu kurz kommt: „Wir beschäftigen uns noch immer stark mit der Gas- und Ölfeuerungstechnik, anstatt zukunftsorientiert zu denken.“ Partnerschaftlich unterwegs (v. l.): Thomas Niemann, der die Firmen Arvendo und Schröder im Produktmanagement unterstützt, Paul Goldbeck, Geschäftsführer der Firma Arvendo, und Thorsten Schröder.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Partnerschaftlich unterwegs (v. l.): Thomas Niemann, der die Firmen Arvendo und Schröder im Produktmanagement unterstützt, Paul Goldbeck, Geschäftsführer der Firma Arvendo, und Thorsten Schröder.
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Im neuesten Video ist zu sehen, wie die Schüttleistung von Speichern ermittelt wird und wie praxisnah dieser Test ist. Zu finden ist es auf Youtube unter www.youtube.com/watch?v=oK8VSgIN8E0.
Bild: Screenshot / Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Im neuesten Video ist zu sehen, wie die Schüttleistung von Speichern ermittelt wird und wie praxisnah dieser Test ist. Zu finden ist es auf Youtube unter www.youtube.com/watch?v=oK8VSgIN8E0.
Bild: Screenshot / Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

 

Gas und Öl sind Geschichte

Dabei haben Thorsten Schröder und sein Team Gas- und Ölheizungen bereits vor zwei Jahren komplett aus dem Geschäftsportfolio herausgenommen. Das war konsequent und für die heutige Ausrichtung des Unternehmens entscheidend. „Als 2023 noch einmal das Geschäft mit Gas- und Ölheizungen aufflammte, fühlte es sich für uns nicht richtig an, da mitzumachen. Wenn wir damals auf diese Weise zehn Kunden verloren haben, haben wir im Wärmepumpenbereich locker 20-30 Kunden hinzugewonnen. Denn es hat sich herumgesprochen, dass wir – als größter SHK-Betrieb in der Region – nur noch auf erneuerbare Energien setzen“, blickt Thorsten Schröder zufrieden zurück.

 

Aufmerksamkeit durch Videos, Infoabende und Bücher

Um die Kunden für das Thema Erneuerbare Energien zu begeistern und zu gewinnen, geht die Henrich Schröder GmbH verschiedene Wege. Bekannt ist das Unternehmen beispielsweise für seine Videos, die auf YouTube oder auch auf der Firmenhomepage zu sehen sind und mittlerweile hunterttausendfach angeklickt werden. „In einem der Videos haben wir auf humorvolle Weise die Gasheizung in einem Sarg beerdigt“, lacht Thorsten Schröder. Von diesem speziellen Humor sind alle Movies geprägt, die im gleichen Atemzug auch eine gehörige Portion Fachwissen vermitteln. Humorvolles Willkommen: Die Heizungsschafe „weiden“ demnächst auf der Wiese vor dem Eingangsbereich des Unternehmens.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Humorvolles Willkommen: Die Heizungsschafe „weiden“ demnächst auf der Wiese vor dem Eingangsbereich des Unternehmens.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Über Youtube vermittelt Thorsten Schröder seinen Kunden Fachwissen und erhöht ganz nebenbei seinen Bekanntheitsgrad.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Über Youtube vermittelt Thorsten Schröder seinen Kunden Fachwissen und erhöht ganz nebenbei seinen Bekanntheitsgrad.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Diese Art von Humor ist es auch, die den Betrieb für seine Kunden und Nachbarn nahbar macht. So sind die Kundendienstfahrzeuge mit witzigen Sprüchen und Szenen versehen, die den SHK-Alltag einerseits liebevoll auf die Schippe nahmen, andererseits aber auch darauf verweisen, dass die Mitarbeiter vom Fach sind.

Zudem gibt es Infoabende für Endkunden, die alle vier Wochen im Haus abgehalten werden. „Da geht es um verschiedenste Themen, beispielsweise Heizungsförderung oder konkrete technische Lösungen. Anmeldungen erfolgen über die Homepage, wobei 15 Teilnehmer das Maximum sind“, erklärt Thorsten Schröder.

Übrigens, bereits bevor die Firma Schröder überhaupt begann, aufklärende Videos zu produzieren und potenzielle Kundinnen und Kunden zu Schulungen einzuladen, hatte Thorsten Schröder ein Fachbuch zum Thema Wärmepumpen herausgebenden. „Ursprünglich wollte ich nur zusammenfassen, was wir auf diesem Gebiet bereits umgesetzt hatten. Es kam dabei eine so große Bandbreite heraus, dass ich das Material zu einem Fachbuch ausgearbeitet habe“, sagte er. Mittlerweile gibt es auch ein „Schröder-Handbuch“, in dem technische Details und auch Infos über die Unternehmensstruktur und Arbeitsweisen komprimiert wiedergegeben werden.

„Dieses planerische Herangehen an Aufgaben zeichnet die Firma Schröder aus. Das geht über das handwerkliche hinaus ins industrielle“, ergänzt Paul Goldbeck, Geschäftsführer der Firma Arvendo, die in direkter Nachbarschaft zur Henrich Schröder GmbH beheimatet ist. Das Unternehmen ist zugleich ein geschätzter Geschäftspartner, mit dem Henrich Schröder erfolgreich kooperiert.

Eigenentwickelter Wärmepumpenspeicher

Rückansicht eines der Schröderschen Kundendienstfahrzeuge.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Rückansicht eines der Schröderschen Kundendienstfahrzeuge.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Wärmepumpen mal anders.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Wärmepumpen mal anders.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Doch von vorn: Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Henrich Schröder GmbH intensiv mit dem Thema Vormontagen. „Unser Ziel ist es, eine Wärmepumpe innerhalb von einer Woche komplett zu montieren“, bestätigt Thorsten Schröder. Mit allem, was dazugehört – beispielsweise Fundament, Elektroanschluss, Ventile tauschen, hydraulischer Abgleich usw. – ist das ambitioniert. „Zu den Vorleistungen, die wir aus diesem Grund bereits in der Werkstatt erledigt haben, gehörten die Rohrleitungsgruppen, die wir für die Speicher benötigen. In der Praxis war das jedoch schwieriger als gedacht, weil je nach Situation vor Ort die Anschlusssituationen und Achsabstände der Speicher variieren“, beschreibt er die verzwickte Situation. Somit kam der Wunsch auf, eine eigene Speicherlösung mit definierten Anschlüssen zu entwickeln, die immer gleich sind. Thorsten Schröder: „Gleichzeitig erhielten wir von Seiten unserer Kunden immer mehr Anfragen zu Schichtenspeicherlösungen für Wärmepumpen. Daraufhin haben wir unseren eigenen
Wärmepumpenspeicher, den ‚Copar‘, entwickelt, der über die Firma Arvendo gebaut und auch vertrieben wird.“ Das Prinzip dahinter ist genial: Beim „Copar“ handelt es sich um einen Kombispeicher, der sowohl als Heizungs- als auch als Warmwasserspeicher dient. Die beiden Speicherteile sind durch eine formstabile PU-Dämmung thermisch voneinander isoliert. Das minimiert Wärmeverluste und sichert eine energieeffiziente Speicherung. Im Heizungsbereich wird das Trinkwasser vorgewärmt, bevor es in den Warmwasserbereich gelangt.
Damit arbeitet die Wärmepumpe überwiegend mit niedrigeren Vorlauftemperaturen, was die Jahresarbeitszahl verbessert, und die Effizienz erhöht. Eine spezielle Überströmkammer im Heizungsteil verhindert eine Durchmischung der Wasserschichten. Das sorgt für stabile Vorlauftemperaturen und eine verlustfreie Weiterleitung des Heizwassers in den Heizkreis. Eine große Rolle bei der Entwicklung spielte natürlich auch die praktische Anwendung: Der „Copar“ ist in zwei kompakte Hälften teilbar –
das erleichtert  den Transport und die Einbringung, selbst in enge Räume. Zudem ermöglicht der Speicher eine flexible Sensorinstallation (oben und unten) und ist einfach montierbar.

Kooperationspartner aus direkter Nachbarschaft

Um die Zeiten auf der Baustelle zu verkürzen, wird bei der Henrich Schröder GmbH vormontiert.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi

Um die Zeiten auf der Baustelle zu verkürzen, wird bei der Henrich Schröder GmbH vormontiert.
Bild: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
Was klingt, als wäre es locker aus der Hand geschüttelt, setzte eine sehr zeit- und arbeitsintensive Entwicklung voraus, die jedoch letztlich zum Erfolg führte. „Der ‚Copar‘ wurde für uns zum Gamechanger auf der Wärmepumpen-Baustelle, weil er nicht nur technisch besser ist, sondern auch die Arbeit in der Praxis enorm erleichtert“, blickt Thorsten Schröder zurück. Er ist froh, dafür mit der Firma Arvendo den richtigen Partner an der Seite zu haben. Dass die Kooperation bestens passt, bestätigt auch Arvendo-Geschäftsführer Paul Goldbeck: „Wir sind ein Großhandel, produzieren aber auch eigene Produkte. Dazu gehört der ‚Copar‘, der von Gütersloh aus an SHK-Fachhandwerker vertrieben wird.“ Innerhalb eines Jahres wurden rund 500 „Copar“-Wärmepumpenspeicher gebaut. Davon hat die Henrich Schröder GmbH rund 250 selbst bei ihren Kunden installiert. Thomas Niemann, der die Firmen Arvendo und Schröder im Produktmanagement unterstützt und den Vertrieb ausbaut ist überzeugt: „Im Wärmepumpenspeicher steckt ein enormes Knowhow. Das Produkt ist mit viel technischer Erfahrung entwickelt worden. Das spürt man, was die Installation an sich und Arbeitserleichterungen auf der Baustelle angehen.“

Autorin: Manja Dietz / Redaktion SHK Profi
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