„KfW-Effizienzhaus 100“

Fast 60-jährig, aber 100 % modern

Reduzierte Heizkosten

Mit effizienter Öl-Brennwerttechnik können auch Altbauten das energetische Niveau eines Neubaus erreichen. Zum Beispiel ein fast 60 Jahre altes Einfamilienhaus im schleswig-holsteinischen Krummesse: Trotz Vergrößerung der Wohnfläche im Zuge einer umfangreichen  Gebäudesanierung sank der jährliche Heizölbedarf von 5900 l auf knapp 1100 l.

Dass auch Bestandsgebäude zu wahren Sparschweinen werden können, zeigt die Sanierung eines fast 60 Jahre alten Hauses im schleswig-holsteinischen Krummesse.
Der Primärenergiebedarf, das maßgebliche Kriterium für die  Effizienzbewertung von Gebäuden, reduzierte sich von ehemals 515 auf 83 kWh pro m² und Jahr. Damit erreicht das Haus den Standard eines „KfW-Effizienzhauses 100“, für das die KfW-Förderbank
zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse gibt. Die Zahl nach dem Begriff Effizienzhaus zeigt an, wie viel Primärenergie ein saniertes Haus im Verhältnis zu einem vergleichbaren Neubau nach der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) verbrauchen darf. Das „KfW-Effizienzhaus 100“ zum Beispiel hat höchstens 100 % des Energiebedarfs, den ein nach der EnEV errichteter Neubau aufweist.


Erneuerung der Heizung lohnt

Bei dem Sanierungsobjekt in Krummesse hat sich bestätigt: Von allen Einzelmaßnahmen, die einen Altbau zum Effizienzhaus machen, bietet die Erneuerung der Heizung auf Brennwerttechnik in der Regel das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis. Die Heizungsmodernisierung beanspruchte mit knapp 13 500 € weniger als 18 % der gesamten Sanierungskosten. Im Gegenzug erwirtschaftet die neue Öl-Brennwert-Solarheizung aber eine Energieeinsparung von bis zu 40 %. Das neue Öl-Brennwertgerät hat einen 46 Jahre alten Standardkessel ersetzt. Neu ist auch die Kombination mit einer 5 m² großen Solaranlage zur Warmwasserbereitung.
Neben der Heizungsmodernisierung trägt die energetische Verbesserung der gesamten Gebäudehülle zur Energieeinsparung bei. Die Außenwände wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen, das Dach erhielt eine Zwischensparrendämmung und wurde neu eingedeckt. Außerdem wurden die Kellerdecken wärmeisoliert und neue Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung sowie eine wärmegedämmte Haustür eingesetzt. Die Kosten für diesen Teil der Sanierungsmaßnahme beliefen sich auf knapp 62 000 €.


Hohe Einsparung kein Einzelfall

Mit der beachtlichen Energiereduzierung ist das sanierte Haus in Krummesse kein Einzelfall, wie der Modernisierungswettbewerb „Aktion Energie-Gewinner“ des Instituts für wirtschaftliche Oelheizung (www.iwo.de) belegt. Bei zahlreichen Sanierungen ölbeheizter Häuser sind Primärenergieeinsparungen von bis zu 80 % erzielt worden. Das entspricht schon heute dem Ziel des Energiekonzepts der Bundesregierung für 2050. Auch das Einfamilienhaus in Krummesse wurde im Rahmen der „Aktion Energie-Gewinner“ ausgewählt und gefördert. Zusätzlich zu Mitteln der KfW-Förderbank und aus dem Marktanreizprogramm (MAP) gab es einen IWO-Förderzuschuss von 8750 €.

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