Heizungssanierung im Bestand

Wärmepumpen als Ergänzung im Altbau Auf die richtige Kombination kommt es an

Eine Wärmepumpe im Altbau? Dieser Möglichkeit standen Heizungsbauer und -betreiber bislang eher kritisch gegenüber. Doch der Sanierungsstau in deutschen Heizungskellern erfordert ein Umdenken. Die Gründe dafür, defekte Heizungsanlagen auszutauschen oder bestehende Gas- oder Öl-Brennwertgeräte zu ergänzen, sind vielfältig. Aber ebenso vielfältig sind die Möglichkeiten, regenerative Energien einzusetzen, z. B. durch die Installation einer Wärmepumpe. Dieser Beitrag zeigt: Es kommt nur auf die richtige Kombination an.

Für den Betreiber einer Heizungsanlage spielen beim Austausch eines Altgeräts gegen einen modernen Wärmeerzeuger verschiedene Motive eine wichtige Rolle: Wie mache ich mich ein Stück weit unabhängig von fossilen Brennstoffen? Kann ich mit der Umstellung die Nebenkosten dauerhaft reduzieren? Welche Systeme sind zukunftsfähig?

Denn beim genauen Blick auf die Nebenkosten eines Haushalts fällt auf, dass rund 88 % der Kosten auf die Wärme- und Warmwasserversorgung zurückzuführen sind. Lediglich etwa 12 % entfallen gemeinsam auf Kochen, Beleuchtung und Elektrogeräte (siehe Grafik). Daher ist es sinnvoll, beim Energiesparen genau dort anzufangen, wo auch die meisten Kosten anfallen: bei der Heizungsanlage.

Alternative Wärmeversorgung

Dabei ist es sinnvoll, auch eine alternative Wärmeerzeugung in Betracht zu ziehen. Das schließt insbesondere eine Wärmepumpe ein. In vielen Fällen kann durch geschickte Planung und Kombination eine wirtschaftliche Lösung mit Wärmepumpe gefunden werden. Eine Kombination des vorhandenen konventionellen Wärmeerzeugers mit einer Wärmepumpe zu einem sogenannten Hybridsystem ist einfach zu realisieren: Bei höheren Außentemperaturen wird die Wärmepumpe betrieben, im niedrigen Außentemperaturbereich oder bei hohen Vorlauftemperaturen wird auf den herkömmlichen Wärmeerzeuger umgeschaltet. Falls zu einem späteren Zeitpunkt dann weitere energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, ist die bereits heute eingesetzte Wärmepumpe im Endresultat durchaus als Sololösung zur kompletten häuslichen Wärmeversorgung zu nutzen.

Beste Voraussetzung:
gute Planung

Vor der Realisierung eines Modernisierungsvorhabens sind jedoch noch einige Fragen zu klären:

Sind die vorhandenen Radiatoren bzw. das Flächenheizungssystem für den Betrieb einer Wärmepumpe geeignet?

Welche maximalen Vor- und Rücklauftemperaturen müssen eingehalten werden?

Soll auch die Warmwassererzeugung mit der Wärmepumpe realisiert werden?

Gibt es noch andere Wärmeerzeuger im Gebäude, die sich für ein Hybridsystem eignen?

Ist eine weitergehende Gebäudesanierung, z. B. Dämmung von Dach oder Fassade bzw. Fenstertausch, geplant? Wie wirkt sie sich auf den Wärmebedarf aus?

Wie hoch ist der bisherige Gas- oder Ölverbrauch?

Um eine möglichst genaue Bestandsaufnahme vornehmen zu können, hat der Klima- und Wärmespezialist Remko einen Aufnahmebogen zur Angebotserstellung entwickelt. Dieser kann unter www.remko.de/de/download_formulare heruntergeladen werden. Hier wird explizit auf die relevanten Gebäudedaten, Warmwasserbereitung, Pufferspeicher, Sperrzeiten der Energieversorger, Wärmeversorgung, mögliche Schwimmbäder oder Pools im Gebäude, Gebäudeklimatisierung und die Betriebsart der Wärmepumpe eingegangen.

Mit dem Ausfüllen dieses Datenblatts hat sich der Fachhandwerker ein Bild über das vorhandene System verschafft und kann anschließend eine Wärmepumpe auswählen. Die Remko „Smart-WP Typ WKF“ ist schon für den bivalenten Betrieb vorgesehen. Mit ihr gelingt es problemlos, den vorhandenen funktionsfähigen Heizkessel ohne Pumpe direkt an das Innenmodul anzuschließen. Der integrierte Wärmepumpen-Manager „Remko Smart-Control“ übernimmt die komplette Regelung der Heizungsanlage und schaltet auch den zusätzlichen Wärmeerzeuger bei Bedarf ein.

Für die richtige hydraulische Anbindung des Heizungssystems steht auf www.remko.de/de/hydraulikkonfigurator ein Hydraulik-Konfigurator zur Verfügung. Mit ihm kann – je nach gewünschtem System – ein Hydraulikschema ausgelegt werden.

Einsparung dank Wärmepumpe

Wie viele Energiekosten sich tatsächlich durch die Installation einer Wärmepumpe im Bestand einsparen lassen, verdeutlicht die nachfolgende Beispielrechnung:

Es wird ein Gebäude, Baujahr 1980, mit einer Wohnfläche von 150 m2 angenommen. Der aktuelle Ölverbrauch beläuft sich auf ca. 3000 l/a. Weitere Wärmeerzeuger sind nicht vorhanden. Die Vorlauftemperatur ist bei einer Normaußentemperatur von -12 °C auf 55 °C eingestellt. Rechnet man mit einem Umrechnungsfaktor für Öl von 250 l/a/kW ergibt sich eine Heizleistung von 12 kW. Dies bedeutet bei 1800 Betriebsstunden einen Heizwärmebedarf von 21 600 kWh/a. (Der Wirkungsgrad des Kessels bleibt bei dieser Betrachtung unberücksichtigt.)

Wird nun die Installation der Wärmepumpe Remko „Smart-WP“, Typ „WKF 180“ für den bivalent-alternativen Betrieb mit einer Heizleistung von 3,1 bis 17,7 kW angenommen, so ergibt sich laut Tabelle ein Bivalenzpunkt von ca. -6 °C. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe gemäß DIN 4650 einen Deckungsanteil von 93 % aufweist. So ergeben sich 20 088 kWh erzeugter Energie und eine Jahresarbeitszahl von 3,76 im bivalent-alternativen Betrieb. Daraus resultiert ein jährlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe von 5342 kWh. Bei durchschnittlichen Stromkosten von 0,25 €/kWh belaufen sich die Kosten auf 1335 €. Der Brennwert von Öl beträgt ca. 9,5 kWh/l. Um die restlichen 7 % Deckung, also 1515 kWh sicherzustellen, bedarf es damit an jährlichen Ölkosten von 148 €/a, wenn von einem Literpreis von 82 ct ausgegangen wird.

Im Vorher-Nachher-Vergleich heißt das: Beliefen sich die Verbrauchskosten vor Umbau der Heizungsanlage auf 2460 € für 3000 l Heizöl, würde man beim gleichen Gebäudezustand mit einem Hybridsystem 148 € für Heizöl sowie 1335 € an Stromkosten anrechnen müssen. Es ergibt sich eine Einsparung von ca. 977 € im Jahr.

Fazit

Grundsätzlich sollte der Einbau einer Wärmepumpe in Erwägung gezogen werden – auch im Altbau. Damit aus einem bestehenden System jedoch ein nachhaltiges wird, sind die bereits vorhandenen Komponenten genau aufzunehmen. Nur so kann eine ideale Kombination mit einer Wärmepumpe gelingen. Wählt man hierfür eine Remko „Smart-WP“, kann der herkömmliche Wärmeerzeuger problemlos direkt am Innenmodul angeschlossen werden. Bei Einsatz von Remko Luftkonvektoren der Serie „KWK“ lässt sich die Vorlauftemperatur weiter senken und damit Kosten einsparen. Damit ist es ein leichtes, ein veraltetes Heizsystem in ein modernes, zukunftssicheres System umzuwandeln. Nach einer späteren Sanierung des Gebäudes kann die Wärmepumpe dann auch allein – ohne zusätzlichen Wärmeerzeuger – betrieben werden.

Wärmepumpe Remko Smart-WP

Die Wärmepumpe Remko „Smart-WP“ des nordrhein-westfälischen Herstellers arbeitet effizient sowie energiesparend und ist vielseitig einsetzbar.

Die Besonderheit des Geräts liegt in der neuentwickelten intelligenten Regelung. Dank „Remko Smart-Control“ gelingt die Verbindung der Wärmepumpe mit anderen Wärmeerzeugern. Auch sämtliche regenerative Energiequellen sind problemlos anzubinden, beispielsweise Solarthermie oder Photovoltaik. Darüber hinaus ist die Remko „Smart-WP“ durch die neue Regelungstechnik für den Einsatz im intelligenten Stromnetz Smart-Grid konzipiert; kurz: Smart-Grid-Ready. Auf diese Weise lassen sich Lastspitzen im Stromnetz abfangen, da der überschüssige Strom zur Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpe verwendet wird. Die so erzeugte thermische Energie kann in einem Puffer- oder Warmwasserspeicher zwischengespeichert werden.

Die Handhabung der Wärmepumpen-Steuerung gestaltet sich einfach und intuitiv, da Softkeys und ein Drehknopf verwendet werden. Der aktuelle Status wird über eine zentrale Informationstaste ermittelt. Auf dem Hauptbildschirm können die häufig genutzten Funktionen schnell abgefragt werden, ebenso wie detaillierte Energiebilanzen, Diagramme und Animationen. Das Bedienteil der Regelung lässt sich auch als Fernbedienung nutzen.

Remko „Smart-Control“ überwacht die Funktion der Wärmepumpe ständig. Der Ferneingriff ist über eine Schnittstelle möglich. Die Daten werden auf einem externen Datenspeicher gesichert, sodass sie bei Bedarf auf dem PC zur Verfügung stehen. Da die Remko „Smart-Control“ eine spezielle Software sowie einen CheckServ-Assistenten beinhaltet, werden die Servicetechniker bei Inbetriebnahme und Wartung zusätzlich unterstützt.

Die Remko „Smart-WP“ ist in der Gütesiegelliste der European Heat Pump Association (ehpa) gelistet.

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