Dauerhaft störungsfrei

Wärmeträgermedium in Solaranlagen

Regelmäßige Kontrolle sichert zuverlässigen Betrieb

Thermische Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung sind eine sinnvolle Ergänzung zu praktisch jedem Heizsystem – im Neubau wie im Gebäudebestand. Sie helfen Brennstoff zu sparen und klimaschädliche CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Wie herkömmliche Heizkessel, so bedürfen auch Solaranlagen für einen dauerhaft störungsfreien und sicheren Betrieb der regelmäßigen Wartung. Dabei sollte insbesondere das Wärmeträgermedium kontrolliert werden.

Grundsätzlich sind für die Wartung von thermischen Solaranlagen die Vorgaben der jeweiligen Hersteller in den mitge-
lieferten Bedienungs- und Serviceanleitungen zu beachten. In der Regel ist es sinnvoll, dass eine Solaranlage einmal im Jahr – zum Beispiel im Zuge der Heizkessel-Wartung – durch qualifiziertes Fachpersonal inspiziert wird. Da der Frost- und Korrosionsschutz für die Betriebssicherheit der Anlage von besonderer Bedeutung ist, sollte dabei auch der Zustand des Wärmeträgermediums (Wasser-Glykol-Gemisch) überprüft werden.

Frostschutz bis -28 °C

Das Glykol im Wärmeträgermedium von Solaranlagen dient dazu, den Gefrierpunkt des Mediums herabzusetzen, um ein Einfrieren bei Minusgraden zu verhindern. Üblicherweise sind Solaranlagen damit bis -28 °C frostsicher – sofern sich das Wasser-Glykol-Gemisch in einem vorschriftsmäßigen Zustand befindet.

Glykol ist ein organisches Produkt und unterliegt damit einem natürlichen Zerfallsprozess. Beeinflusst durch die Temperatur (besonders über 170 °C) und den Luftsauerstoff, der in die Anlage gelangt, oxidiert das Glykol und baut sich langsam ab. Es entstehen verschiedene Säuren (u.a. Essigsäure) wodurch der pH-Wert – Gradmesser des Säure- oder Laugengehaltes einer Flüssigkeit – sinkt. Zugleich steigt der Gefrierpunkt des Wasser-Glykol-Gemisches an, so dass die Flüssigkeit an Frostschutz verliert. Um Betriebsstörungen der Solaranlage zu vermeiden, sollte deshalb das Wärmeträgermedium einmal pro Jahr im Rahmen der Anlagenwartung kontrolliert werden.

Schnelle Prüfung von

Säuregehalt und Frostschutz

Der Säuregehalt lässt sich schnell und einfach mit einem pH-Streifen prüfen, der sich nach kurzem Eintauchen in das Wärmeträgermedium je nach pH-Wert verfärbt. Anschließend kann anhand einer Skala der pH-Wert abgelesen werden. Liegt dieser zwischen 10,0 und 8,5 ist das Wärmeträgermedium noch in Ordnung. Bei Werten unter 7,5 sollte neue Wärmeträgerflüssigkeit nachgefüllt werden.

Für die gradgenaue Bestimmung der Frostschutztemperatur wird ein Refraktometer genutzt. Refraktometer sind optische Geräte, mit deren Hilfe bestimmte Eigenschaften von Flüssigkeiten ermittelt werden können. Dabei macht man sich die Tatsache zu Nutze, dass je nach Zusammensetzung der zu untersuchenden Sub­stanz das hindurch scheinende Licht unterschiedlich stark gebrochen wird. Zur Frostschutzprüfung werden ein bis zwei Tropfen des Wärmeträgermediums auf die Prismenoberfläche eines Handrefraktometers gegeben. Anschließend kann auf einer Skala die aktuelle Frostschutztemperatur abgelesen werden.

Handrefraktometer und pH-Streifen sind Bestandteile von Solar-Prüfkoffern. Diese Servicekoffer enthalten alle für die Prüfung und Wartung von solarthermischen Anlagen erforderlichen Geräte und Utensilien. Dazu gehören auch ein Digital-Multimeter zur Prüfung von elektrischen Anschlüssen, ein Manometer zur Druckmessung, ein Messglas für die Probenentnahme, Entlüftungsschlüssel und weiteres Zubehör. Solar-Prüfkoffer stellen somit eine praktische Arbeitshilfe dar, die alle vom Servicepersonal vor Ort benötigten Arbeitsmittel enthalten.

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