Entwicklungsperspektiven für das digitale Bauen

Die fortschreitende Digitalisierung verändert zentrale Abläufe im Bauwesen grundlegend. Automatisierte Fertigungsprozesse, der Einsatz von Robotik auf der Baustelle sowie datengestützte Planungstools wie BIM prägen zunehmend die praktische Umsetzung von Bauprojekten. Welche Entwicklungen bereits heute Realität sind und welche technologischen Schritte in den kommenden Jahren folgen werden, war das Leitthema des Fachkongresses „TGA.Digital – der BIM-Fachkongress zur Zukunft des Bauens“, den das BIM Center Aachen Anfang November in der „Viega World“ in Attendorn-Ennest ausrichtete.

Mehr als 100 Fachleute aus unterschiedlichsten Zweigen der Baubranche setzten sich beim BIM-Fachkongress in der „Viega World“ zwei Tage lang intensiv mit den aktuellen Entwicklungen zur Zukunft des Bauens auseinander.
Bild: Viega

Mehr als 100 Fachleute aus unterschiedlichsten Zweigen der Baubranche setzten sich beim BIM-Fachkongress in der „Viega World“ zwei Tage lang intensiv mit den aktuellen Entwicklungen zur Zukunft des Bauens auseinander.
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Mehr als 100 Fachbesucherinnen und Fachbesucher informierten sich dort zwei Tage lang über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Bauwesen. Das Programm umfasste Keynotes, Fachvorträge, Workshops sowie zahlreiche Diskussionsformate. Die Inhalte deckten die gesamte Bandbreite relevanter Zukunftsthemen ab: von der integralen Planung mit BIM über Softwarelösungen zur Prozessoptimierung bis hin zu KI-gestützten Arbeitsabläufen und dem zunehmenden Einsatz robotischer Systeme in der Vorfertigung und Montage.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Frage, wie sich automatisierte Prozesse in der Technischen Gebäudeausrüstung umsetzen lassen. Die Vorträge verdeutlichten, dass steigende Anforderungen an Effizienz, Qualität, Nachhaltigkeit sowie der anhaltende Fachkräftemangel klare Impulse für standardisierte und digital unterstützte Arbeitsabläufe setzen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Stellenwert der Vorfertigung hervorgehoben, die künftig eine zentrale Rolle in der TGA und im seriellen Bauen spielen wird. Workshops und Diskussionsrunden sind ein wichtiges Erfolgselement des vom BIM Center Aachen veranstalteten Fachkongresses; hier ein Expertentalk unter Moderation von Dr. Ines Marbach.
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Workshops und Diskussionsrunden sind ein wichtiges Erfolgselement des vom BIM Center Aachen veranstalteten Fachkongresses; hier ein Expertentalk unter Moderation von Dr. Ines Marbach.
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In zahlreichen Fachvorträgen, hier Keynote-Speaker Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Christoph van Treeck, wurde die Zukunft des Bauens aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet, bis hin zur Notwendigkeit der industriellen Vorfertigung von Bauelementen, um die Bedarfe schneller und effizienter bedienen zu können.
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In zahlreichen Fachvorträgen, hier Keynote-Speaker Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Christoph van Treeck, wurde die Zukunft des Bauens aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet, bis hin zur Notwendigkeit der industriellen Vorfertigung von Bauelementen, um die Bedarfe schneller und effizienter bedienen zu können.
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Die Beiträge aus Wissenschaft und Praxis zeigten, dass KI und lernende Robotik in den kommenden Jahren zusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Im Rahmen des sogenannten „FutureLAB“ präsentierten Studierende der RWTH Aachen einen vollständig robotergestützten Montageprozess eines TGA-Schachts. Die Demonstration verdeutlichte, wie präzise und wiederholgenau solche Systeme künftig im Werk oder direkt auf der Baustelle eingesetzt werden können.

Daneben wurde deutlich, dass die Digitalisierung nicht allein eine technologische Aufgabe ist. Mehrere Referierende betonten die Notwendigkeit, bestehende Bauprozesse strukturell weiterzuentwickeln. Voraussetzung hierfür sind verlässliche Datenmodelle, klare Schnittstellen sowie ein kollaboratives Miteinander aller Beteiligten. Die Rolle der Hersteller verändert sich ebenfalls: Sie agieren zunehmend als Partner in digitalen Prozessketten, nicht mehr ausschließlich als Produktlieferanten. Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung gehörten auch der Marketplace und das „FutureLAB“. Dort hatten Teilnehmende die Möglichkeit, Exoskelette direkt auszuprobieren und deren Nutzen für ergonomische Installationsarbeiten praktisch zu erleben.
Bild: Iliana Hein / Redaktion SHK Profi

Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung gehörten auch der Marketplace und das „FutureLAB“. Dort hatten Teilnehmende die Möglichkeit, Exoskelette direkt auszuprobieren und deren Nutzen für ergonomische Installationsarbeiten praktisch zu erleben.
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Dass der Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Handwerk für die Weiterentwicklung des digitalen Bauens entscheidend ist, zeigte sich insbesondere in den Diskussionsrunden. Praxisnahe Einblicke aus Handwerksbetrieben, projektorientierte Erfahrungsberichte und Einschätzungen zu neuen Geschäftsmodellen machten deutlich, wie unterschiedlich die Ansätze zur Umsetzung digitaler Methoden sein können – und wie wichtig ein kontinuierlicher Wissenstransfer ist.

Der Fachkongress „TGA.Digital“ unterstrich damit die Bedeutung einer gemeinsamen Weiterentwicklung der Branche. Die vielfältigen Beiträge zeigten klar, dass digitale Planung, automatisierte Prozesse und standardisierte Abläufe künftig einen wesentlichen Beitrag zur Effizienz- und Qualitätssteigerung im Bauwesen leisten werden. Die „Viega World“ bot hierfür den passenden Rahmen als Demonstrationsort für modernes, datenorientiertes Bauen. Die „Viega World“ dient als interaktives Weiterbildungszentrum, in dem TGA- und BIM-Schulungsinhalte am realen Gebäude vermittelt werden.
Bild: Iliana Hein / Redaktion SHK Profi

Die „Viega World“ dient als interaktives Weiterbildungszentrum, in dem TGA- und BIM-Schulungsinhalte am realen Gebäude vermittelt werden.
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Ulrich Zeppenfeldt, Senior Director Customer Services bei Viega und damit Gastgeber für den Fachkongress des BIM Centers Aachen: „Wenn über die Zukunft und damit die Digitalisierung des Bauens gesprochen wird, herrscht schnell ein Konsens, dass möglichst sofort die entsprechenden Weichen zu stellen sind. Geht es aber in die Umsetzung, in die Entwicklung der dafür notwendigen Prozesse und Werkzeuge, herrscht vielfach nur Ratlosigkeit. Umso mehr freue ich mich, dass der BIM-Fachkongress hierzu wertvolle Lösungsansätze aufzeigen konnte. Und zwar sowohl durch den universitären Wissenstransfer als auch durch den intensiven Austausch von Beteiligten auf allen Ebenen des Bauprozesses.“

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