Paradebeispiel für individuelle Heizkonzepte

Maßgefertigte Heizzentrale für eine CO2-neutrale, effiziente Wärmeversorgung

„0815“-Konzepte sind für eine effiziente Wärmeversorgung in der Regel nicht die beste Wahl. Wie eine individuelle Planung und Fertigung zu einem optimalen Erfgebnis führen kann, zeigt Enerent. Das Unternehmen plant und baut am Standort Gottmadingen kundenspezifische mobile Energiezentralen – zusätzlich zum Verkauf und zur Vermietung von mobilen Wärme-, Kälte- und Dampflösungen. Vor Kurzem wurde eine mobile Biomasseheizzentrale mit 135 kW für die Stadtwerke Gießen fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Die 135 kW Pelletanlage mit Pelletlager vor dem zu versorgenden Mehrfamilienhaus.
Bild: Enerent

Die 135 kW Pelletanlage mit Pelletlager vor dem zu versorgenden Mehrfamilienhaus.
Bild: Enerent
Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an erneuerbare Energien bietet Enerent maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand an. Die Planungsabteilung entwickelt in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Kunden bedarfsgerechte, technisch anspruchsvolle Energiekonzepte – alles auf hohem Niveau und vollständig nach Kundenwunsch.
Der Auftrag der Stadtwerke Gießen zielte darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien in den regionalen Wärmenetzen auf 65 % zu erhöhen, damit ein Neubau angeschlossen werden kann, der von der KfW gefördert wird. Dafür wurde eine mobile Biomasseheizzentrale mit 135 kW gebaut, die Pellets als Brennstoff nutzt.

Pelletkessel als Zentrum der Anlage

Das Herzstück der mobilen Heizzentrale ist der Pelletheizkessel. Im Kessel sind der Pelletlagerbehälter mit Saugturbine, Rücklaufanhebung, automatischer Entaschung und die Regelung für Puffer und Warmwassermanagement werksseitig integriert. Der Pelletvorrat wird in einer Pelletbox mit Einpunkt–Entnahmesonde im Freien in der Nähe der Anlage gelagert und ist mit flexiblen Schläuchen (Saugschlauch und Rückluftschlauch) mit der Heizzentrale verbunden.

Der Brenner wurde nach Industriestandard gefertigt. Er funktioniert ähnlich wie ein Förderband für Brennstoff und besteht aus hochlegierten und selbstreinigenden Rostelementen aus Guss. Der Brenner-Rost kann sich durch seinen kontinuierlichen Betrieb vollautomatisch an den Leistungsbedarf anpassen, deshalb wird der Brennstoff stets hocheffizient verbrannt. In der Asche verbleiben keinerlei unverbrannte Rückstände. Der Kessel erkennt selbst, wann welche Menge Brennstoff benötigt wird. Besteht kein Bedarf, erfolgt kein Nachheizen.

Mobile Heizzentrale im Tandemanhänger

Mobiles 21-kW-Elektroheizgerät von Enerent zur Unterstützung des Pelletkessels.
Bild: Enerent

Mobiles 21-kW-Elektroheizgerät von Enerent zur Unterstützung des Pelletkessels.
Bild: Enerent
Die Heizzentrale wurde in einem – für den Straßenverkehr zugelassenen – Tandemanhänger verbaut, was einen mobilen Einsatz an unterschiedlichen Orten ermöglicht. Die Anlage besteht aus einem Hybridsystem mit zwei Wärmeerzeugern, einem Pelletheizkessel und einem Elektroheizgerät mit einer Leistung von 21 kW sowie einem Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 1.500 l und Druckhaltung. Hauptwärmeerzeuger ist der Pelletheizkessel mit einer Nennwärmeleistung von 135 kW.

Die beiden Wärmeerzeuger können in einer Kaskade, also parallel, geschaltet werden. Der Vorteil einer Kaskade besteht darin, dass über den gesamten Leistungsbereich eine optimale Anpassung an den Wärmebedarf – ähnlich der Modulation – gewährleistet werden kann. Zusätzlich führt eine Kaskadenlösung zu einer höheren Betriebssicherheit, da im Störungsfall jedes Heizgerät die Funktion eines anderen übernehmen kann. Der Pufferspeicher mit ca. 1.500 l Volumen.
Bild: Enerent

Der Pufferspeicher mit ca. 1.500 l Volumen.
Bild: Enerent

Die Pelletkessel-Regelung wird durch vier im Pufferspeicher befindliche Temperaturfühler gesteuert. Sie ermitteln kontinuierlich den Wärmebedarf. Erreicht das Heizwasser die angegebene Solltemperatur, schaltet sich der Kessel ab.

Der Verbraucherheizkreis verbindet den Pufferspeicher mit der im Gebäude vorhandenen Heizungsanlage. Das heiße Heizwasser aus dem Pufferspeicher wird über Vorlauf in die Heizungsanlage geführt; abgekühltes Wasser kehrt als Rücklauf in den Pufferspeicher zurück und wird durch die Verbrennung der Pellets erneut erwärmt. Für die Verbindung des Verbrauchers mit der Anlage sind am Anhänger zwei Anschlüsse Storz C für Vor- und Rücklauf vorgesehen.

Die nach Kundenwunsch gebaute mobile Heizzentrale stellt die wohnkomfortable Wärmeversorgung in einem Gebäudenetz mit 15 angeschlossenen Gebäuden in Großen Linden ohne die Verwendung fossiler Brennstoffe für die nächsten Jahre sicher. „Wir haben in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden und den Lieferanten ein komplett neues Produkt – eine Hydridanlage bestehend aus einem Pelletkessel und einer Elektroheizzentale entwickelt. Damit sind wir neue Wege gegangen, denn die Heizzentrale ist nachhaltig, CO2-neutral und bietet eine effiziente Wärmeversorgung“, resümiert Projektleiter Alexander Schaweyka mit Blick auf den Bau der Pelletheizzentrale.

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