Wärme und Strom für Wohnhaus

Mikro-KWK-Anlage für 60er Jahre Bau Keine Investitionskosten durch Contracting-Modell

Steigende Strom- und Brennstoffpreise sind für viele Hauseigentümer zu einer Belastung geworden. Deshalb suchen sie nach effizienten, kostenreduzierenden und ökologischen Alternativen. So auch die beiden Familien Heyder aus Remscheid: Hier musste die veraltete Ölheizung im Keller ihres Altbaus von 1960 ersetzt werden. Dank eines Mikro-Blockheizkraftwerks produzieren Heyders nun ihren eigenen Strom und ihre eigene Wärme. Dass diese ressourcenschonende Technik für die Familien auch noch besonders wirtschaftlich zu realisieren ist, ermöglicht die Finanzierung über ein „Contracting-Modell“.

Ein hoher Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser im deutschen Gebäudebestand stammt aus den 50er und 60er Jahren. Ihre Bausubstanz zeichnet sich, im Gegensatz zu später errichteten Objekten, häufig durch einen heute völlig unzureichenden Wärmeschutz aus. Das Bewusstsein dafür hat sich inzwischen aber entscheidend verändert, denn anhaltend steigende Energiepreise und ein ressourcenschonender Umgang mit fossilen Energieträgern sind wohl für alle Bauherrn zu einem maßgeblichen Thema geworden. Entsprechend hoch ist der Sanierungsbedarf in den Bestandsobjekten. Die Potentiale der Einsparmöglichkeiten liegen dabei aber nicht nur in der Modernisierung der Bausubstanz, sondern ebenso in der Haustechnik, denn viele Heizungsinstallationen sind in aller Regel „Hand in Hand“ mit den Gebäuden gealtert: „Nur etwa 25 % der in Deutschland installierten 20 Millionen Heizungsanlagen entsprechen dem Stand der Technik.“, konstatiert beispielsweise der Branchenverband BDH fast schon mantra-mäßig.

Objekt 

Ein typisches Beispiel für eine solche Konstellation ist das 1960 gebaute Einfamilienhaus der Familien Heyder im Bergischen Land: „Schöner Wohnen auf großzügigen 250 m² Wohnfläche mit prächtigem Garten in bevorzugter Lage am Stadtrand“ könnte die Headline des Immobilienmaklers für das Objektexposé gelautet haben. Aber: Als Karl-Heinz und Annemarie Heyder ihr Eigentum im Grüngürtel in der Nähe Remscheids bezogen, dachte in der Familie noch keiner an eine zukunftsorientierte Energieeffizienz für die späteren drei Generationen unter einem Dach. Im Laufe der Jahre waren zwar schon die Fenster ausgetauscht und durch Wärmeschutzverglasung ersetzt worden – eine Gebäudedämmung in dem konventionell aus Ziegeln errichteten Haus kam für die Heyders jedoch nie in Frage, denn die schmucke Fassade sollte möglichst als „optisches Highlight“ in ihrem Ursprung erhalten bleiben.

Beträchtliches Einsparpotential aber bot sich bei der über fünfzig Jahre alten Ölheizung im Keller, um die Energiesituation für die Zukunft massiv zu verbessern. Der Kessel leistete zwar seit jeher seine Dienste und frieren musste im Winter niemand – effizienter wurde die Heizung aber nicht mehr. Wie ein Fremdkörper wirkte das „Relikt“ daher in der gediegenen Wohnatmosphäre bei den Heyders – und war zudem ganz sicher kein Stellvertreter mehr für Stichworte wie „Zukunftssicherheit“ und „Ressourcenschonung“.

Strom- und Wärme dezentral 

Den letzten Anstoß für den Entschluss zur Veränderung gab dann der Besuch des Energieberaters: „Der rechnete uns einmal detailliert vor, wie viel Energie wir jeden Monat ungenutzt `durch den Schornstein´ verheizten. Das war nicht nur erschreckend, sondern auch unter ökologischen Gesichtspunkten schlichtweg nicht mehr zu vertreten“, so Karl-Heinz Heyder im Rückblick. Die Heizung jetzt allerdings „nur“ gegen eine neue auszutauschen, das war Heyders zu wenig. Stattdessen informierten sich Senior-Hausherr Karl-Heinz und Sohn Peter über das ganze Spektrum der aktuellen Möglichkeiten, von der Erd- oder Luft-Wärmepumpe über Solaranlagen und Feststoffbrennkessel bis hin zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Einerseits sollte es insbesondere eine wirtschaftliche, platzsparende und vor allem nachhaltige Lösung sein. Andererseits aber „musste“ sich die Umsetzung möglichst auf den Keller beschränken, denn ein Eingriff in den gepflegten Gartenbereich beispielsweise für eine eventuelle Erd-Wärmepumpentechnik war für Heyders nicht vorstellbar. Schließlich fiel die Entscheidung vor diesem Hintergrund auf eine Mikro-KWK-Anlage mit besonders kompakten Baumaßen von Hersteller Vaillant (www.vaillant.de), um das großzügige Einfamilienhaus künftig komplett dezentral mit Wärme und Strom zu versorgen.

Installation 

Binnen weniger Tage wichen so die alten Öltanks dem effizienten KWK-System vom Typ „ecoPower 1.0“ mit Gas-Verbrennungsmotor, das mit bis zu 1 kW elektrischer und 2,5 kW thermischer Leistung speziell für die individuelle Nutzung in Privathaushalten mit Erdgasanschluss konzipiert ist. Für eine Maximierung von Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit sorgt dabei die kontinuierliche Betriebslaufzeit. Der selbst erzeugte Strom wird nahezu verlustfrei direkt vor Ort verbraucht, erst im Falle eines produzierten Überschusses gegen die übliche Vergütung ins Netz eingespeist. Die gleichzeitig entstehende Wärme „puffert“ Familie Heyder in dem zugehörigen Multi-Funktionsspeicher „allStor VPS/2“ mit 500 l Wasserinhalt. Sollte zu Spitzenlasten diese Reserve trotzdem nicht ausreichen, kann das ergänzend installierte Gas-Brennwertgerät „ecoTec“ exklusiv mit einer Leistung von 20 kW den höheren Wärmebedarf abfangen. Somit stehen in dem Einfamilienhaus mehr als ausreichende „energetische Rücklagen“ zur Verfügung, um bei über 6000 Betriebsstunden des BHKW im Jahr die 250 m² Wohnfläche mit Wärme und Strom gleichzeitig zu versorgen.

Familie Heyder kam so beispielsweise schon im ersten Betriebsjahr auf beachtliche 7018 Stunden Betriebslaufzeit der Mikro-KWK-Anlage – ein fast optimaler Wert, der für die fach- und bedarfsgerechte Auslegung spricht. Einhergehend hat sich auch ihr jährlicher Stromverbrauch schon im ersten Jahr beträchtlich reduziert.

Finanzierung über Contracting 

Dass Heyders die Investition in die moderne und leistungsstarke Technik des KWK-Systems „nebenbei“ auch noch sehr kostengünstig realisieren konnten, machte die angebotene Finanzierung über ein „Contracting-Modell“ des lokalen Energieversorgers EWR GmbH möglich. Bei diesem Modell muss die Anlage nicht gekauft werden, sondern bleibt im Eigentum der EWR GmbH (www.ewr-gmbh.de). Familie Heyder zahlt lediglich für den Betrieb einen monatlichen Pauschalbetrag zuzüglich eines Abschlags für die verbrauchte Wärme – einmalige Installationskosten fielen nicht an. Der für die KWK-Anlage benötigte Gas-Anschluss war dabei übrigens ebenfalls Bestandteil der vertraglichen Partnerschaft, wurde also für Heyders kostenfrei gelegt. Der Contracting-Vertrag zwischen den Hauseigentümern und der „EWR GmbH“ als sogenannter ‚Contractor’ besitzt eine Laufzeit von zehn Jahren. „Die Anlage im Contracting zu betreiben, hat für uns einen besonderen Reiz. Unsere Fixkosten sind besser kalkulierbar“, erklärt Peter Heyder: „Zusätzlich war die zehnjährige Wartungsfreiheit sehr attraktiv“.

Für den Energieversorger sind derartige Contracting-Modelle von Vorteil, denn sie binden auf einem stark konkurrenzbehafteten Anbietermarkt langfristig ihre Kunden. Da der Contractor an hoher Kundenzufriedenheit interessiert ist, profitiert der Nutzer darüber hinaus von dessen Serviceangebot für Wartung und Instandhaltung.

Fazit

Nach knapp zwei Jahren mit der neuen Heizungslösung im Keller fällt das Fazit der Hausherren positiv aus: „Es ist einfach ein gutes Gefühl, unabhängig seinen eigenen Strom zu produzieren und nebenbei noch etwas für die Umwelt zu tun. Darüber hinaus haben wir über den Betrieb im Contracting einen wirtschaftlich attraktiven Lösungsweg gefunden, der uns alle die nächsten Jahre ruhig schlafen lässt.“, resümieren Karl-Heinz und Peter Heyder. Die alte Ölheizung vermisst also keiner. Stattdessen sind es mehr als angenehme Begleiterscheinungen, dass neben den spürbar reduzierten Energiekosten die Kellerräume heute beispielsweise dank der demontierten Öltanks viel zusätzlichen Platz bieten.

EWR-Contracting

Contracting ist für Hausbesitzer eine innovative und wirtschaftliche Lösung, ohne eigene Investition eine veraltete Heizungsanlage zu ersetzen. Im Falle von Familie Heyder finanziert die EWR GmbH als ‚Contractor’ die kompletten Investitionskosten des neuen Mikro-KWK-Systems. Auch die einmaligen Installationskosten sowie die späteren Aufwendungen für Wartung und Betrieb werden von dem Energieversorger übernommen. Der Kunde wiederum zahlt über die Laufzeit des Vertrages eine monatliche „Grundgebühr“ sowie anteilige Verbrauchskosten für Wärme und Strom. Die KWK-Anlage bleibt aber während der Vertragslaufzeit im Eigentum der EWR GmbH.

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