Umbau der Kindermann-Stiftung in Bielefeld

Waffeln für den Waschtisch

Kindgerechte Sanitärinstallation

Die Kindermann-Stiftung ist eine Kindertagesstätte und Familienzentrum im Herzen der Bielefelder Altstadt. Im Rahmen des Konjunkturpakets 2 wird das Gebäude derzeit umfangreich renoviert und durch den Aufbau eines neuen Stockwerks um weitere Räumlichkeiten erweitert. In den runderneuerten Sanitärräumen für die Kleinkinder wurde größter Wert auf eine kindgerechte Sanitärausstattung gelegt – so auch bei den Waschtischen, für die sich die Eltern der Kindermann-Stiftung besonders ins Zeug legten.



1930 spendete Wilhelm Kindermann – gebürtiger Bielefelder und erfolgreicher Geschäftsmann in den USA (Colorado) – 50 000 Dollar für den Neubau einer Kinderbewahranstalt. Die im Krieg durch einen Bombenangriff leider zerstörte Einrichtung konnte 1957 durch die Unterstützung vieler Privatleute und Bielefelder Firmen wieder neu aufgebaut werden. Die heutige Kindertagesstätte wird als Stiftung des privaten Rechts getragen, die Verwaltung erfolgt durch einen vom Rat der Stadt getragenen Vorstand. 

Heute werden in der Einrichtung 115 Kinder in sieben Gruppen betreut – von Kindern bis drei Jahren in drei U3-Gruppen, über zwei „normale“ Kita-Gruppen, bis zu zwei Gruppen mit Vorschulkindern. Zudem ist die Kindermann-Stiftung (www.kindermann-stiftung.de) seit 2006 auch ein sogenanntes Familienzentrum – ein Treffpunkt für Familien mit vielfältigen Kontaktmöglichkeiten und Beratungsangeboten (z.B. Rechtsberatung für Familien, Medienprojekte, Hilfe bei Erziehungsproblemen, Vater-Kind-Aktionen oder Angebote zu Bewegung, Ernährung und Entspannung u.v.m.). Neben den Gruppenräumen und einem großen Spielplatz werden den Kindern weitere Räumlichkeiten angeboten, die für eine Kita sicher außergewöhnlich sind: So gibt es z.B. eine eigene Turnhalle, einen Rollenspielraum, ein Elterncafé und eine große Küche.


Umfangreiche Sanierung

Gelder aus dem Konjunkturpaket 2 und die Schaffung einer neuen U3-Gruppe, für die ebenfalls Gelder zur Verfügung gestellt wurden, schufen den nötigen Finanzrahmen, um im Jahr 2010 eine umfassende Renovierung der Einrichtung zu beginnen, die im Frühjahr 2012 abgeschlossen sein wird. Im Rahmen der Sanierung wurden die Fassade gedämmt, die Heizungsanlage, sämtliche Wasser- und Abwasserrohre und Elektroleitungen erneuert, eine neue, größere Küche mit entsprechender Abluftanlage eingerichtet und im Inneren des Gebäudes ein Aufzug eingebaut. Letzteres war durch den Anspruch des Familienzentrums, allen Altersgruppen und auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Personen den Zugang zu allen Teilen des Gebäudes zu ermöglichen, im Rahmen des Konzepts des barrierefreien Bauens erforderlich geworden. Die größte Herausforderung bestand jedoch in der Aufstockung des Gebäudes um ein weiteres Stockwerk. Durch die direkte Nähe der Kindermann-Stiftung zu einem größeren Bach war die Gründung des Gebäudes in den 50er Jahren auf Pfählen erfolgt. Die Aufstockung musste daher aus Gründen der Statik in absoluter Leichtbauweise erfolgen.

 

Gemeinschaftsaktion zum Kauf des Waschtischs

Kindgerecht waren die Sanitärräume auch schon vor der Renovierung – allerdings nur in Bezug auf die Höhe und Größe der eingesetzten Keramiken. Ein großer Wunsch der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Leiterin der Kindermann-Stiftung, Jutta Schmidt-Ganßauge, war es jedoch, die Waschräume nach der Renovierung auch zum spielerischen Umgang und für Experimente mit dem Medium Wasser nutzen zu können. In einer anderen Kita hatte Frau Schmidt-Ganßauge die Waschtisch-Landschaft „4Bambini“ des Herstellers Keramag (www.keramag.de) gesehen, die sie auch für ihre Kita einsetzen wollte. In der Planung und im Budget war jedoch nur eine Standard-Lösung vorgesehen. So entstand die Idee, die vom Elternbeirat unterstützt wurde, das Geld für den Waschtisch auf andere Weise zu besorgen. Neben Einzelspenden stand dabei vor allem eine Aktion im Mittelpunkt, die neben der Beschaffung der erforderlichen Mittel auch noch den positiven Nebeneffekt hatte, dass das gesellige Miteinander der Eltern gefördert wurde. An mehreren Nachmittagen wurden von Eltern hunderte Waffeln gebacken und für den guten Zweck verkauft.

 

Spielerisch zur hygienischen Selbstständigkeit

Mittlerweile ist die Waschtisch-Landschaft installiert und erfreut sich bei den kleinen und großen Kindern der Kita großer Beliebtheit. Jutta Schmidt-Ganßauge legt im Gespräch mit der SHK Profi-Redaktion großen Wert auf die Tatsache, dass der Waschtisch nicht nur die tägliche Hygiene der Kinder (Waschen, Zähneputzen etc.) vereinfacht. Kinder begreifen die Welt spielerisch sehr viel schneller. Mit Produkten wie der Spiel- und Waschlandschaft, die den Spaßfaktor Wasser ideal mit einer kinderleichten Nutzung kombiniert, werden Kinder in der Entwicklung ihrer Körperpflege auf spielerische Art unterstützt. Hände waschen, Zähne putzen und Co. werden damit schnell zum reinsten Vergnügen mit Lerneffekt.

Der Waschtisch wurde aber auch aus pädagogischen Gründen für die Kindermann-Stiftung angeschafft. Zum einen besitzt er einen hohen Spielwert: Wasser ist halt ein spannendes und vielseitiges Element – sei es für Bootspiele, Schaumspaß oder einfach nur zum Plantschen. Zum anderen wird die Waschtisch-Landschaft auch – vor allem für die größeren Kinder – für naturwissenschaftliche Experimente mit Wasser genutzt. Hierbei schätzt die Kita-Leiterin vor allem, dass der Keramag-Waschtisch „4Bambini“ vier Waschplätze auf zwei Ebenen für größere und kleinere Kinder besitzt, Spielanreize mit Lerneffekt durch eine Wasserstauscheibe mit Überlauffunktion bietet, eine angenehm warme und weiche Oberfläche („Varicor“) besitzt und viele Kinder gleichzeitig daran spielen und experimentieren können. Auch die kindgerecht gestalteten Armaturen unterstützen und fördern die Nutzung. In Design und Technik sind sie perfekt auf Bedürfnisse und Sicherheit kleiner Kinder ausgerichtet.

Das Backen vieler Hundert Waffeln hat sich aus Sicht von Jutta Schmidt-Ganßauge und ihrem Team – und natürlich auch für die Kinder der Kindermann-Stiftung – auf jeden Fall gelohnt.

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