Herstellerverbände machen mobil

Wasser und Nachhaltigkeit

Initative zeigt Wasser kompetenz

An der Dringlichkeit der globalen Herausforderung herrscht kein Zweifel: Rasantes Bevölkerungswachstum, steigender Lebensstandard und zunehmende Verschmutzung machten und machen Wasser in vielen Ländern zu einem immer knapperen Gut. Gerade einmal 0,3 % der weltweit insgesamt auf rund 1,4 Mrd. m³ geschätzten Wasservorräte sind Berechnungen zufolge für die Trinkwassergewinnung direkt nutzbar. Bei einem seit 1950 versechsfachten Wasserverbrauch verfügen heute 1,2 Mrd. Menschen und damit etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung nicht über sauberes Trinkwasser. Außerdem fehlt es 2,5 Mrd. Personen an sanitären Einrichtungen. Deshalb ist der ebenso schonende wie intelligente Umgang mit der elementaren Ressource eine entscheidende Priorität mit hoher Brisanz.

Wolfgang Burchard, der Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Armaturen und des IndustrieForum Sanitär (IFS) stellt fest, dass verantwortliches Handeln sich weder durch „eindimensionale Betrachtungen“ noch durch „undifferenzierte Verallgemeinerungen“ erreichen lasse. So sei der Ruf nach globalen Einheitslösungen realitätsfremd. Auch die Verengung des komplexen Themas auf den reinen Wasserspar-Aspekt greife viel zu kurz. Stattdessen komme es auf nachhaltige Strategien an, die stets aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Elementen gleichermaßen resultierten.

Signal für „gelebte Verantwortung“

Vor diesem Hintergrund starteten die beiden Herstellerverbände zur „ISH 2009“ eine gemeinsame Initiative. Unter dem Titel „Blue Responsibility“ nutzten 27 deutsche Markenproduzenten das Forum der weltweit wichtigsten Branchenmesse dazu, Fachbesucher und die gesamte Öffentlichkeit auf ihre „ganzheitliche technologische Wasserkompetenz“ hinzuweisen. Sie hätten damit, so erläutert Burchard, nicht zuletzt einen konkreten Beitrag zu einem Schwerpunktthema der internationalen Leistungsschau geliefert. Das Bekenntnis zu „Wasser und Nachhaltigkeit“ setze in starkem Maße Glaubwürdigkeit, Innovation, Kontinuität und damit „wirklich gelebte Verantwortung“ voraus. Genau dieses Signal gehe von der neuen Kampagne aus. Sie werde von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) unterstützt. Als verbindendes optisches Element und damit als zentrales Erkennungsmerkmal der Initiative diene das Logo „Blue Responsibility – Nachhaltige Sanitärlösungen“. Dabei fungiere „Blue“ als wörtliches Wassersymbol, während „Responsibility“ für den verantwortungsbewussten Umgang mit der wertvollen Ressource stehe. Inhaltlich konzentriere sich die Kommunikation auf zehn Kernbotschaften. Sie greifen jeweils in kurzen, prägnanten Aussagen exemplarische Themen aus den „drei Nachhaltigkeitssäulen“ Ökologie, Ökonomie und Soziale Kompetenz auf, erläutert Burchard. Beispiele für den durchgängigen „Do you know?“-Wissenstransfer sind: Wassersparen ohne Komfortverzicht, Nutzen montagefreundlicher Installationssysteme, Komponentenauswahl und fachgerechte Installation als Grundlagen langfristig einwandfreier und damit gesundheitsfördernder Trinkwasserhygiene, Umweltschonung durch pflegeleichte Oberflächenveredelungen, persönliches Wohlbefinden durch generationsübergreifende Badkonzepte sowie der u. a. im Interesse heimischer Arbeitsplätze geführte Kampf der deutschen Sanitärindustrie gegen Produktpiraterie.

Welt-Wasseruhr und mehr

Die daraus entwickelten Kommunikationsbausteine begegneten den „ISH“-Besuchern, in zentralen bzw. stark frequentierten Bereichen des Messegeländes (Ein- und Ausgänge, Foyers, „Via Mobile“), in der „Blue Responsibility“-Lounge vor Halle 4.0 sowie natürlich auch an den Ständen der mitwirkenden Firmen, berichtet Burchard. Das „wohl spektakulärste Instrument“ sei eine überdimensionale Welt-Wasseruhr gewesen, die über zwei digitale Anzeigen den permanenten Anstieg der Weltbevölkerung auf der einen sowie des Wasserverbrauchs auf der anderen Seite dokumentierte. Prominent an zwei Haupteingängen platziert, machte sie „buchstäblich unübersehbar“ auf die globale Notwendigkeit einer gesicherten Wasserversorgung aufmerksam. Für die ständige Präsenz der Kampagne bzw. ihrer „nachhaltigen“ Substanz sorgten in der Mainmetropole außerdem „Thementürme“ mit LCD-Monitor bzw. Beleuchtung, großflächige Banner, Infosäulen und Aufkleber für ausgewählte Einzelprodukte sowie Infobroschüren mit entsprechendem Display. Flankiert werde die Initiative durch die eigene, sukzessive erweiterte Website www.blue-responsibility.com sowie durch eine überregionale Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Initiative selbst bleibe ihrem „nachhaltigen Prinzip“ treu. Burchard: „Zur ISH 2009 fiel lediglich der Startschuss. Wir wissen, dass wir für dieses komplexe Thema einen langen Atem brauchen. Deshalb wollen wir unser systematisches Wasserengagement auch nach der Messe aktiv kommunizieren.“

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2012

Internetangebot zur Trinkwasserhygiene

Die Wasserqualität in Deutschland ist hervorragend. Dass die­se Aussage allerdings nur bis zum Hausanschluss gilt, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst. Denn veraltete oder schlecht gewartete...

mehr
Ausgabe 03/2013

Trinkwasser im Fokus

Lösungen zum Erhalt der Trinkwasserhygiene / Bestimmungsgemäßer Betrieb

Sauberes, reines Trinkwasser ist eine der wichtigsten Ressourcen unseres Planeten. Daher ist es die Aufgabe von allen, sie zu schützen und zu bewahren“, erläutert Wolfgang Burchard, Sprecher von...

mehr
Ausgabe 01/2023

Wasser effizient einsetzen

Trinkwasserhygiene und Wassersparen stehen nicht im Widerspruch

Wasser sparen mit berührungslosen Armaturen Im öffentlichen Sanitärraum ist der erste Schritt zu einem besseren Schutz der Trinkwasserhygiene und zur Einsparung von Wasser der Einsatz...

mehr
Ausgabe 03/2009

ISH 2009 –

Das wird zu sehen sein

Wasser ist Leben In der Erlebniswelt Bad in den Hallen 1, 3 und 4 sowie im Forum und in der Festhalle präsentiert sich die Sanitärindustrie. Rund 60 % vom gesamten Ausstellungsspektrum in diesem...

mehr

Wasser – ein Blick hinter die Kulissen

Der SHK-Fachhandwerker sorgt jeden Tag dafür, dass hygienisch einwandfreies Trinkwasser an den Zapfstellen ankommt. Doch stellt man sich selten die Frage, welche Wege das wertvolle Gut im gesamten...

mehr